BACnet-Funktionslisten
Das Building Automation and Control Networks (BACnet) ist ein Netzwerkprotokoll für die Gebäudeautomation. Die Funktionslisten nach BACnet-Standard (DIN EN ISO 16484-3) sind wiederum Voraussetzung für die Vergabe öffentlicher Ausschreibungen z. B. durch den Arbeitskreis Maschinen- und Fördertechnik (AMEV): Nur mit ihnen können alle erforderlichen Funktionen und ihre Eigenschaften eindeutig festgelegt werden, wie dies zur Massenermittlung für Dienstleistungen notwendig ist.
In V7 können Sie BACnet-konforme Funktionslisten erstellen, sofern Sie das BACnet-Modul erworben haben.
☞ Im Folgenden wird das Musterprojekt 3814-1 zur Darstellung herangezogen.
Funktion zu einem Feldgerät hinzufügen
Um das Dilemma der summarischen Listen zu verdeutlichen, fügen wir einer der Pumpen einen dritten Funktionscode hinzu:
- Öffnen Sie das Musterprojekt 3814-1, hierin den ISP Kellerzentrale, das Gewerk Lüftung, die Anlage Seminarraum und das Blatt Mit I/O-Leiste.
- Bearbeiten Sie die Pumpe M02 durch einen Doppelklick. Wechseln Sie zur Rubrik Funktionsliste und führen Sie einen weiteren Doppelklick auf die Zelle (Funktionen, 1.3) aus (Abb. 31.2).
Bild 31.2 – Bearbeiten der Funktionscodes
- Die Dialogbox mit den Funktionscodes erscheint. Fügen Sie die aus der Liste der vorhandenen Funktionen die Funktion LOK Lokal hinzu und bestätigen Sie (Abb. 31.3).
Bild 31.3 – Hinzufügen einer Funktion zu einem Feldgerät
Funktionsliste, summarische Darstellung
Bisher waren die Funktionslisten in TRIC summarische Aufstellungen nach folgendem Schema:
- Öffnen Sie die Projektverwaltung und bearbeiten Sie über die Projektliste das Musterprojekt 3814-1. Unter der Rubrik Einstellungen deaktivieren Sie die Option BACnet Funktionslisten (Abb. 31.4).
Bild 31.4 – Die Option BACnet Funktionslisten in der Projektverwaltung
- Öffnen Sie das Projekt, dann wieder den ISP Kellerzentrale, das Gewerk Lüftung, die Anlage Seminarraum und das Blatt Mit I/O-Leiste.
- Klicken Sie nun auf Funktionsliste erzeugen.
Die Funktionsliste weist für jedes Feldgerät – wie hier die Pumpe M02 – nur eine einzige Zeile auf. Unter Datenpunkt 1.3 sind demnach alle drei Funktionen zusammengefasst. Welcher Art diese sind, bleibt unerwähnt. Gleiches gilt für die Abschnitte 7 und 8 mit den Management- und Bedienfunktionen (Abb. 31.5, zur besseren Lesbarkeit gerafft).
Bild 31.5 – Die herkömmliche Funktionsliste summiert die Datenpunkte jedes Feldgerätes
Die Funktionsliste nach BACnet
- Sichern Sie nun die Zeichnung, kehren Sie in die Projektverwaltung zurück und aktivieren Sie via Bearbeiten die Option BACnet-Funktionslisten (vgl. Abb. 31.4).
- Laden Sie das gleiche Automationsschema wie eben, erzeugen bzw. aktualisieren Sie jedoch zunächst die Benutzerschlüssel, denn diese werden in der BACnet-Funktionsliste ebenfalls aufgeführt.
- Erzeugen Sie dann erneut die Funktionsliste.
In der BACnet-Funktionsliste erhält jede einzelne Funktion eine eigene Tabellenzeile. (Anmerkung: Bild 31.6 wurde zur besseren Lesbarkeit gerafft.)
Bild 31.6 – Die BACnet-Funktionsliste zeigt für jede Funktion eine gesonderte Zeile
Dies bietet folgende Vorteile:
- Die zeilenweise Darstellung aller physikalischen und kommunikativen Ein- und Ausgänge des Feldgerätes sowie der komplexen Objekte in Spalte 7.2 ermöglichen eine wesentlich präzisere Auswertung als die bisherige summarische Darstellung.
- Die physikalischen Ein- und Ausgänge verweisen nun auf ihre zugehörigen Verarbeitungsfunktionen: Der Betriebsmeldung wird die Spalte 3.3 Betriebsstundenerfassung zugeordnet, der Anforderung hingegen die Spalte 4.2 Motorsteuerung.
BACnet-Funktionslisten optimieren die Kommunikation zwischen dem Planer und der ausführenden Firma, denn so erhält z. B. der Programmierer sämtliche geplanten Anforderungen, ohne nochmals Rücksprache nehmen zu müssen: Das bisherige Ausschreibungsdokument avanciert zum Pflichtenheft.
Jede Datenpunkt-Zelle (erste Spalte) ist ihrerseits in zwei Zeilen aufgeteilt:
- Die erste Zeile enthält das Gerätekennzeichen und die Gerätebeschreibung,
- die zweite Zeile den Benutzerschlüssel mit dem darin eingefügten Funktionscode.
Verarbeitungsfunktionen zuordnen
Der Informationsgehalt der BACnet-Funktionsliste ist ungleich höher als derjenige der summarischen Darstellung. Damit stellt sich eine neue Herausforderung: Die Verarbeitungsfunktionen sind den physikalischen Ein- und Ausgängen bzw. Managementfunktionen zuzuordnen. Diese Verknüpfungen lassen sich komfortabel vom Automationsschema aus konfigurieren:
- Führen Sie einen Doppelklick auf die Pumpe M02 aus. Das Bearbeitungsdialog erscheint mit der Rubrik Funktionsliste (Abb. 31.7).
Bild 31.7 – Die BACnet-Funktionsliste lässt sich vom Automationsschema aus steuern
Sollte in Ihrem Automationsschema die Spalte VDI 1.3 nur 2 statt der im Bild 31.7 dargestellten 3 Funktionen aufweisen, so fehlt noch die lokale Handübersteuerung für unser Beispiel.
- Holen Sie dies nach mit der Beschreibung in Abschnitt Funktion zu einem Feldgerät hinzufügen.
☞ Wenn die Option BACnet-Funktionslisten in der Projektverwaltung eingeschaltet ist, werden die beiden Editierfelder Bemerkung 1 + 2 nach Bild 31.7 nicht verarbeitet. Kommentare tragen Sie – wie nachfolgend beschrieben – für jede einzelne Funktion in die Dialogbox BACnet-Funktionsliste ein.
Die Dialogbox BACnet-Funktionsliste
- Klicken Sie in der Dialogbox Bearbeiten, Rubrik Funktionsliste auf die Schaltfläche BACnet Funktionsliste. Die zugehörige Dialogbox wird eingeblendet (Abb. 31.8).
Bild 31.8 – Zuordnung von Anforderungen und physikalischen Ein- und Ausgängen
In dieser Tabelle ist jede Zuordnung von Anforderung zu Feldgeräte-Eigenschaft verzeichnet. Beispielsweise sind die drei Meldungen in der zweiten Zeile (DDC 1.3) jeweils dem automatischen Betrieb (BM), der lokalen Handübersteuerung (LOK) und der Störung (ST) zugeordnet. Genau so werden sie auch später in der BACnet-Funktionsliste dargestellt.
Die Tabelle in Bild 31.8 entspricht inhaltlich dem orange eingerahmten Bereich der Funktionsliste nach Bild 31.6.
☞ Die Dialogbox BACnet-Funktionsliste können Sie auch durch Doppelklick auf die Spalte Funktionen aufrufen (vgl. Abb. 31.7), es sei denn, es handelt sich um die VDI-Spalten 1.1–2.5 oder 7.2. In diesen Fällen erscheint die Dialogbox Funktionscodes.
Layout und Bedienung
Die Dialogbox BACnet-Funktionsliste ähnelt den Global-Edit-Fenstern, unterscheidet sich jedoch in der Bedienung:
- Mit den beiden Schaltflächen Spaltenbreite + und Spaltenbreite – stellen Sie die Spalten kollektiv breiter oder schmaler ein.
Die Zellen können nicht direkt bearbeitet werden. Um ihren Inhalt zu ändern,
- führen Sie einen Dreifach-Klick auf die gewünschte Zelle aus oder
- markieren diese und drücken F4 betätigen die Schaltfläche Zellen bearbeiten.
Spalten hinzufügen und entfernen
In den Spalten der Tabelle erkennen Sie die physikalischen Ein- und Ausgänge des Gerätes mit den Funktionscodes nach VDI 1.1 bis 2.5, also ANF, BM, LOK und ST (sehen Sie dazu auch Abschnitt Funktionscode). Rechts befinden sich noch die Managementfunktionen ACC und NC aus der VDI-Spalte 7.2, Komm. Block/Datei. Die Spalten sind dabei farblich aufgeteilt:
- Die beiden linken Spalten sind rot eingefärbt. Sie bilden die Summierung nach der alten Richtlinie VDI 3814-1 ab, die vor der BACnet-Reform gebräuchlich war.
- Der Rest der Spalten ist grün eingefärbt, diese folgen der BACnet-Spezifikation nach DIN EN ISO 16484-3.
☞ Die Dialogbox BACnet-Funktionsliste präsentiert somit die Inhalte beider Arten von Funktionslisten auf einmal, allerdings um 90° nach links gedreht, also
Zeile[Funktionsliste] = Spalte[Dialogbox].
Da die Spalten der Dialogbox BACnet-Funktionsliste mittelbar durch Funktionen entstehen, können sie auch nur durch Herstellen und Löschen von Funktionen gesteuert werden. Angenommen, Sie brauchen die beiden rechten Management-Spalten nach Bild 31.8 nicht, dann gehen Sie folgendermaßen vor:
- Schließen Sie die Dialogbox BACnet-Funktionsliste führen Sie einen Doppelklick auf das Gerät im Automationsschema aus.
- In der Dialogbox Bearbeiten, Rubrik Funktionsliste führen Sie im Listenfeld Feldgeräte-Eigenschaften einen Doppelklick auf die Zelle Funktionen / 7.2 Komm. Block/Datei aus (Abb. 31.9).
Bild 31.9 – Darstellung von Managementfunktionen in der Funktionsliste
Das Dialogfeld mit den Funktionscodes erscheint (Abb. 31.10).
- Entfernen Sie die beiden Gewählten Funktionen ACC und NC.
Bild 31.10 – Auch die Managementspalten können mit Funktionen versehen werden
- Bestätigen Sie das Dialogfeld. Die VDI-Spalte 2 ist zwar noch vorhanden, weist jetzt aber 0 Einträge auf.
- Öffnen Sie nun wieder die Dialogbox BACnet-Funktionsliste: Die beiden Spalten fehlen (Abb. 31.11).
Bild 31.11 – Die Spalten in der Dialogbox BACnet-Funktionsliste entstehen durch Funktionen
Zeilen hinzufügen und entfernen
Die Zeilen dieser Tabelle entsprechen den Spalten der Funktionsliste. Sie sind aufsteigend nach Feldgeräte-Eigenschaften geordnet:
- 1: Physikalische Ein- und Ausgänge (z. B. Temperatur und Druck)
- 2: Kommunikative Ein- und Ausgänge: Informationen aus GA-fremden Gewerken (z. B. Zutrittskontrolle oder Aufzug)
- 3-6: Verarbeitungsfunktionen (Programmierung)
- 7-8: Managementstation (Management- und Bedienfunktionen)
- 9: Bemerkungen
In der Tabelle erscheinen nur diejenigen Feldgeräte-Eigenschaften, die für das gewählte Gerät eingeschaltet wurden.
- Diese Anzeige können Sie beispielsweise über die Dialogbox Bearbeiten, Rubrik Funktionsliste und die Schaltfläche Voreinstellungen ändern konfigurieren (vgl. Abb. 31.7).
Die Dialogbox Bearbeiten für die Feldgeräte-Eigenschaften der Pumpe erscheint (Abb. 31.12).
Bild 31.12 – Anzeige der Feldgeräte-Eigenschaften in der Funktionsliste
- Durch einen Doppelklick auf die Zelle Anzeigen der betreffenden Zeile bzw. die Schaltfläche Anzeigen J/N toggeln Sie die Anzeige dieser Zeile in der BACnet-Funktionsliste. Ein Häkchen bedeutet Anzeige, ein X dagegen keine.
- Bestätigen Sie dann und öffnen Sie wieder die BACnet-Funktionsliste. Die Zeilen werden entsprechend angezeigt.
Zuordnen von Anforderungen und Funktionen
☞ Mit Zelle ist im Folgenden der Schnittpunkt zwischen einer Zeile und einer Spalte gemeint.
Angenommen, Sie wollen für die Pumpe M02 die lokale Handübersteuerung konfigurieren. Dann muss auch eine Zuordnung der Anforderungen zu den entsprechenden VDI-Spalten erfolgen:
- Öffnen Sie die Zelle (DDC 4.2 Steuern Motorsteuerung / LOK Lokal). Daraufhin erscheint die Dialogbox Zellen bearbeiten (Abb. 31.13).
Bild 31.13 – Zuordnen der Anforderung Lokal zur Spalte 4.2 Motorsteuerung
- Tragen Sie in das Editierfeld eine 1 ein und bestätigen Sie.
Damit beträgt die Summe der Funktionen unter DDC 4.2 nun 1. Die BACnet-Funktionsliste wird hierfür um eine Zeile erweitert werden.
Ebenso sollen die Betriebsstunden bei lokaler Handübersteuerung gezählt werden:
- Tragen Sie eine 1 in die Zelle DDC 3.3 Überwachen Betr.Std.Erf. / LOK Lokal ein, um eine Zuordnung zur Betriebsstundenerfassung herzustellen.
Auch die Summe der Funktionen in DCC 3.3 wird dadurch um eins hoch gezählt.
Zuordnung entfernen
Entsprechend können Sie auch Zuordnungen zu Funktionen löschen, wie z. B. den irrtümlich erfolgten, letzten Eintrag:
- Öffnen Sie nochmals die Zelle DDC 3.3 Überwachen Betr.Std.Erf. / LOK Lokal und tragen Sie eine 0 dort ein oder löschen Sie einfach die Ziffer.
Der Inhalt der Zelle verschwindet, die Summe der zugehörigen VDI-Spalte wird um eins erniedrigt.
- Falls noch keine Zuordnung zur Betriebsmeldung besteht, tragen Sie dafür eine 1 in die Zelle DDC 3.3 Überwachen Betr.Std.Erf. / BM Betrieb ein.
Funktionscodes für Bemerkungsfelder
Mit den beiden Schaltflächen Bem. Funktionscode und Bem. Funktionstext können Sie die Zelle Bemerkung1 der betreffenden Anforderung per Knopfdruck ausfüllen:
- Wählen Sie die Zelle Bemerkung1 / ST Störung. Klicken Sie nacheinander auf Bem. Funktionscode und Bem. Funktionstext, so werden die Werte eingetragen (Abb. 31.14).
Bild 31.14 – Funktionscodes in Bemerkungsfelder eintragen
- Markieren Sie nun alle restlichen Zellen der Funktionen / Bemerkung1 und betätigen Sie wiederum die beiden Schaltflächen.
Funktionscodes und -texte werden in alle Zellen eingetragen (Abb. 31.15).
Bild 31.15 – Die Bemerkungszellen lassen sich auch kollektiv ausfüllen
Managementfunktionen
Die Schaltfläche Autom. Berechnen führt zur Addition der Werte für die Managementfunktionen 7 und 8, die Sie über die Projektverwaltung konfigurieren. Diese automatischen Werte sind in der Tabelle in Klammern dargestellt, z. B. für die Zeile DDC 7.1.
Die automatische Berechnung für die Managementfunktionen konfigurieren Sie,
- indem Sie in die Projektverwaltung gehen, dort aus der Projektliste Bearbeiten wählen und die Rubrik Automatische Berechnung GA-Liste wechseln (Abb. 31.16).
Bild 31.16 – Konfiguration der automatischen Berechnung für die Managementfunktionen
- Aktivieren Sie dann für jede einzelne Spalte – z. B. 7.1 – die Checkbox Spalte berechnen und wählen Sie für diese Spalte die gewünschten Summanden im Listenfeld Berechne Summe auf folgenden Spalten.
- Bestätigen Sie und öffnen Sie erneut das Projekt.
Die neuen Einstellungen werden in die Funktionsliste übernommen.
Funktionsliste global editieren
Funktionslisten können Sie global editieren. Dies ist eine der fünf neuen, zeichnungsorientierten GE-Funktionen. Sehen Sie dazu auch Abschnitt Editieren des aktuellen Automationsschemas.
- Rufen Sie den Befehl Funktionsliste global editieren aus dem Werkzeugkasten TRIC_Funktionsliste auf. Die Dialogbox Bearbeiten Daten der Funktionsliste erscheint (Abb. 31.17).
Bild 31.17 – Die Dialogbox Funktionsliste global editieren
Mit den Filtern Produkt-Gruppe und Hersteller grenzen Sie die Anzeige auf Gerätearten ein. Sie können sogar mit einem einzelnen Referenzobjekt arbeiten. Dann liegt eine ähnliche Konfiguration vor wie beim Bearbeiten eines einzelnen Feldgerätes mit der Schaltfläche BACnet-Funktionsliste:
- Sie können nur schwarz gefärbte Texte bearbeiten, wie hier etwa die Feldgerätenamen.
- Auf der rechten Seite können Sie die Zuordnungen zu den einzelnen VDI-Spalten ändern, wie Sie dies schon von der Dialogbox BACnet-Funktionsliste her kennen
(s. Abschnitt Die Dialogbox BACnet-Funktionsliste).
Die Unterschiede zwischen Funktionsliste global editieren und der BACnet-Funktionsliste liegen darin,
- dass Sie die Reihenfolge der Feldgeräte in der Funktionsliste steuern können (Eintrag markieren und mit Shift+Auf Shift+Ab verschieben),
- dass Ihnen sämtliche VDI-Spalten zur Verfügung stehen, und schließlich
- dass Sie mehrere Geräte zugleich bearbeiten können.
Zuordnung in Referenzstandards
Wenn Sie eine zusätzliche Funktion wie die lokale Handübersteuerung (vgl. Abschnitt Funktion zu einem Feldgerät hinzufügen) nicht nur für eines, sondern von vornherein für alle gleichartigen Feldgeräte in Ihrem Projekt vorsehen möchten, dann legen Sie dies in den Referenzobjekten fest. Der Haken dabei ist: Wenn andere Projekte mit dem aktuellen Referenzstandard verbunden sind, dann ändern Sie damit unabsichtlich auch deren Einstellungen. Und das wollen Sie nicht.
☞ Die Devise beim Anpassen von Referenzstandards: Ein Projekt, eine Referenz!
Projekteigene Referenzstandards erzeugen
Um die Defaulteinstellungen fürs aktuelle Projekt zu bearbeiten, erzeugen Sie zunächst einen neuen Referenzstandard. Diesen kopieren Sie von einem bestehenden – und natürlich bereits möglichst ähnlichen – Standard:
- Rufen Sie die Referenzverwaltung auf. Wählen Sie den gewünschten Standard – hier VDI 3814-1 BACnet – und klicken Sie auf Kopieren (Abb. 31.18).
Bild 31.18 – Kopieren eines Referenzstandards
- Benennen Sie die Kopie so, dass sie den alten Namen und den Projektnamen enthält, etwa VDI 3814-1 BACnet - Mein Projekt. Bestätigen Sie dann.
Der neue Standard wird erzeugt und im Dialogfeld Referenz-Standards angezeigt. Nun verknüpfen Sie das Projekt mit dem neuen Standard:
- Rufen Sie die Projektverwaltung auf und wechseln Sie in die Rubrik Einstellungen (Abb. 31.19).
Bild 31.19 – Das Projekt wird mit dem neuen Referenzstandard verknüpft
- Unter VDI-Richtlinie wählen Sie die Vorlage Ihrer Kopie, hier also VDI 3914-1 BACnet.
- Klicken Sie auf Referenzen und wählen Sie die Kopie, hier also VDI 3814-1 BACnet - Mein Projekt. Bestätigen Sie dann.
- Neben der Schaltfläche Referenzen steht nun der Name der Referenz-Kopie.
- Bestätigen Sie und öffnen Sie wiederum das Projekt.
☞ Hierbei besteht übrigens keine Gefahr, dass Sie nun etwa all Ihrer Referenzobjekte verlustig gehen, denn jeder Block besitzt eine interne Kennziffer, durch die er in allen von uns veröffentlichten Standards identisch referenziert ist. Bei unserer Pumpe M02 wäre diese sogenannte Ref_Block_ID die 1003 (vgl. Abb. 31.20): Es funktioniert ähnlich wie in einem Wörterbuch.
Allerdings werden individuell angepasste Objekte auf ihre Vorgaben zurückgesetzt und müssen neu editiert werden. Gleiches gilt für eigenständige Inhalte, für die im neuen Standard kein Pendant existiert (z. B. Kieback & Peter).
Da sich die Aktualisierung auf einen neuen Referenzstandard nicht rückgängig machen lässt, empfehlen wir Ihnen daher, Ihr Projekt vorher zu kopieren!
Funktionen und Zuordnungen im Referenzstandard
Den neuen Standard können Sie nun komfortabel anpassen:
- Führen Sie einen Doppelklick auf die Pumpe M02 aus und klicken Sie auf die Schaltfläche Mit Refnz. verb.
Die Dialogbox Verbindung zum Referenzobjekt herstellen erscheint mit dem aktiven Referenzobjekt in der Auswahl.
- Klicken Sie auf Bearbeiten.
Die Dialogbox Bearbeiten Referenz erscheint (Abb. 31.20).
Bild 31.20 – Hinzufügen einer Funktion zu einem Referenzobjekt
Auf der linken Seite (Für GA) finden Sie ein ähnliches Listenfeld wie in der Dialogbox Bearbeiten, Funktionsliste.
- Ein Doppelklick auf die Zelle Funktionen / 1.3 öffnet wiederum die Dialogbox für die Funktionscodes.
- Wählen Sie im Listenfeld Vorhandene Funktionen den Eintrag LOK Lokal aus und klicken Sie auf Hinzu >>.
Die Funktion erscheint nun unter Gewählte Funktionen (Abb. 31.21).
Bild 31.21 – Hinzufügen einer Funktion zum Referenzgerät
- Bestätigen Sie, so wird diese neue Funktion zu den beiden vorhandenen hinzugezählt (Abb. 21.22).
Bild 31.22 – Die Lokale Steuerung befindet sich nun im Referenzgerät
- Klicken Sie auf die Schaltfläche BACnet-Funktionsliste.
Die Dialogbox BACnet-Funktionsliste erscheint. Der Unterschied zur Dialogbox für individuelle Geräte (vgl. Abb. 31.14) liegt in der ersten Spalte, mit der Sie die Anzeige der einzelnen VDI-Spalten steuern können. Hierzu werden natürlich auch alle 50 VDI-Spalten angezeigt. Zudem fehlt die Schaltfläche Autom. Berechnung (Abb. 31.23).
Bild 31.23 – Die Dialogbox BACnet-Funktionsliste für Referenzobjekte
- Tragen Sie wie vorhin die Verknüpfungen der lokalen Handsteuerung und der Betriebsmeldung zu den VDI-Spalten 3.3 und 4.2 ein.
- Auch die Bemerkungsfelder können Sie bereits hier mit Funktionscodes und -texten Bestätigen Sie dann.
☞ Um weitere Feldgeräte-Eigenschaften bei der Bearbeitung zur Verfügung zu stellen, aktivieren Sie sie ebenfalls in dieser Liste.
- Bejahen Sie die Abfrage, ob die bestehenden Objekte dieser Referenz in der Zeichnung aktualisiert werden sollen.
Künftig wird jede TRIC - Pumpe 1-stufig, die Sie ins Automationsschema einsetzen, mit einer lokalen Handübersteuerung, den korrekten Zuordnungen und mit kommentierten Bemerkungsfeldern ausgestattet sein.
Kommentare
0 Kommentare
Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar zu hinterlassen.